16 Jahre lang standen sich zwei US-Amerikanerinnen nicht mehr im Halbfinale der French Open gegenüber und auch diesmal hatte man eher Spielerinnen aus anderen Ländern auf dem Zettel, wenn es um die Turnierfavoritin ging. Doch nun haben es Madison Keys und Sloane Stephens geschafft und stehen unter den letzten vier Damen des Turniers – für beide übrigens eine Premiere bei den French Open.
Stephens gewann im Viertelfinale ganz glatt 6:3, 6:1 gegen die Russin Darja Kasatkina, ihre Landsfrau Keys hatte beim 7:6 (7:5), 6:4 gegen Julia Putinzewa aus Kasachstan schon etwas mehr Mühe. Damit kommt es am Donnerstag (08.06.) zu einer Revanche für das vergangene US-Open-Finale, in dem sich Stephens überraschend deutlich gegen Keys durchgesetzt hatte. Eines ist damit schon vor dem ersten Ballwechsel des mit Spannung erwarteten Halbfinal-Duells sicher: Es wird definitiv eine amerikanische Finalistin bei den French Open 2018 geben, aber wer wird es sein?
Madison Keys Form
Dass die 23-jährige Amerikanerin den schnelleren Hartplatz klar bevorzugt, dürfte kein allzu großes Geheimnis sein. Hier zog sie bei ihrem Karrieredurchbruch nämlich nicht nur bei den Australian Open 2015 bis ins Halbfinale ein, sondern hier stand sie letzten September sogar im Endspiel der US Open 2017. Auch diese Saison fing ordentlich an für Keys, denn in Melbourne reichte es immerhin für die Runde der letzten Acht. Doch danach hat man von Madison Keys nicht mehr allzu viel gehört, so dass sie folgerichtig aus den Top 10 der Weltrangliste gefallen ist.
So gab es in der Sandplatzsaison zunächst zwar ein Semifinale in Charleston, in dem sie nur knapp im Tiebreak an der späteren Gesamtsiegerin Kiki Bertens gescheitert war, danach folgte aber ein bitteres Erstrunden-Aus in Stuttgart und Madrid, ehe sie in Rom vor dem Achtelfinale gegen Halep wegen einer Rippenverletzung nicht antrat. Im Nachhinein genau die richtige Entscheidung, denn so konnte sie sich komplett für die French Open erholen, wo sie bisher überzeugend auftritt. Ohne Satzverlust ist die Nummer 13 der Setzliste bis ins Halbfinale marschiert und will nun natürlich mehr. Doch dafür muss sie ihre „Angstgegnerin“ schlagen.
Sloane Stephens Form
Auch das 25-jährige US-Girl ist wahrlich nicht als Favoritin in die French Open gestartet, da sie auf Sand bisher eher selten überzeugen konnte. Doch das sieht in diesen Tagen von Paris ganz anders aus. Nur in Runde drei hatte sie Mühe mit der Italienerin Camila Giorgi, überstand dieses brenzlige Match aber schließlich mit 4:6, 6:1, 8:6. Danach war sie wieder komplett im Erfolgsmodus und überrollte nacheinander Anett Kontaveit und Daria Kasatkina mit ihren druckvollen Schlägen. Ganze sechs Spiele gab sie in den beiden Begegnungen ab und als nächstes soll ihre Landsfrau Madison Keys die Power und Präzision ihres Spiels zu spüren bekommen. Die liegt ihr bekanntlich gut und Stephens würde liebend gerne den Hattrick im direkten Duell perfekt machen und sich damit das Final-Ticket in Paris sichern. Geht dieser Plan auf?
Head-to-Head
Zwei Matches hat es zwischen Sloane Stephens und Madison Keys bisher gegeben und beide gingen an Stephens. Besonders das Finale der US Open dürfte den Tennis-Fans in guter Erinnerung sein, als Keys zwar als Favoritin auf, aber als große Verliererin vom Platz ging. Sloane Stephens hatte sie mal eben mit 6:3, 6:0 vorgeführt und sich den Grand Slam-Titel beim Heimturnier gesichert. Daher wird Keys umso mehr auf Revanche brennen – mit Erfolg?
Unser Wett-Tipp
Die Buchmacher sehen Stephens – sicherlich auch bedingt durch den direkten Vergleich – als Favoritin an. bwin bietet eine 1.57 auf sie an, während Keys mit einer 2.35-Quote gehandelt wird. Für uns ist es aber ein Duell auf Augenhöhe, bei dem auch die Nerven eine Rolle spielen werden. Aufgrund der höheren Quote tippen wir auf einen Dreisatz-Erfolg von Madison Keys – sind Sie dabei?